Trotz Hitzerekorde keine Schutzvorkehrungen in Bad Vilbel

Grüne beantragen Hitzeschutzaktionsplan

Myriam Gellner, Stadtverordnete

Die Grünen haben in der letzten Stadtverordnetenversammlung einen Hitzeschutzaktionsplan für Bad Vilbel beantragt. Myriam Gellner, Stadtverordnete der Grünen, erklärt: „Mit unserem Antrag fordern wir konzertiertes Handeln mittels Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen sowie die Umsetzung von praktischen Vorkehrungen beim Thema Hitzeschutz im öffentlichen Raum der Stadt. Dies kann unserer Meinung nach mit der Erstellung eines Hitzeschutzaktionsplanes zielstrebig umgesetzt werden und damit sollte umgehend begonnen werden- es gilt keine Zeit zu verlieren.“

Extremwetterlagen sind Gesundheitsrisiko

Immer häufiger wird auch Deutschland in der Sommerzeit von extremen und anhaltenden Hitzewellen heimgesucht. Die Klimakrise führt vermehrt zu Extremwetterlagen mit gesundheitsbelastenden Temperaturen. Und während die Stadtverordneten diesen Antrag berieten, näherte sich die Außentemperatur der 40-Grad-Marke. Myriam Gellner schildert: „Es gibt eine Reihe von Menschen, die angesichts solcher Temperaturen einer erhöhten gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt sind: Säuglinge sowie Kinder, aber auch Schwangere, chronisch Kranke und vor allem die Gruppe älterer Bürger:innen. Diese Personen benötigen dieser Tage vermehrt notfallmedizinische Hilfe. Für einige kommt auch jede Hilfe zu spät, was eine deutliche Übersterblichkeit in jener Zeit belegt.“ Aus diesen Gründen sehen die Grünen es als geboten an, dass die Stadt Vorsorge für die hitzesensiblen Mitbürger:innen trifft und mittelfristig einen Hitzeschutzaktionsplan erstellt und anwendet.

CDU/SPD sehen keinen „akuten Handlungsbedarf“

Kathrin Anders, Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete

Zum Erstaunen nicht nur der Grünen Stadtverordneten lehnte die Regierungskoalition aus CDU und SPD diesen Antrag jedoch ab. Karl-Peter Schäfer begründete die Haltung der Koalition damit, dass sie noch „keinen akuten Handlungsbedarf“ sehen. Die Koalition will erst den Hitzeschutzplan des Landes Hessen mit Handlungsanweisungen für die Kommunen abwarten, der für 2023 angekündigt ist. Kathrin Anders, Fraktionsvorsitzende der Grünen und Landtagsabgeordnete, äußert sich zu dieser Haltung verwundert: „Das Land Hessen hat angekündigt einen Hitzeaktionsplan auf Grundlage der bereits 2017 veröffentlichten Handlungsempfehlungen des Bundesumweltministeriums zu erstellen. Bereits heute empfiehlt das Land, die Empfehlungen des Bundes umzusetzen. Wer nun meint, Bad Vilbel könne nicht ohne Anweisung aus Wiesbaden tätig werden, drückt sich vor der Verantwortung und verkennt den Ernst der Lage!“

Antrag „Städtischer Hitzeschutzaktionsplan