Gebt Naturwald in Bad Vilbel eine Chance

Grüne regen Naturwald-Flächen im Vilbeler Stadtwald an

Sabina Eberlein, Stadtverordnete und Ortsbeirat Kernstadt

Die Grünen haben jüngst einen Antrag auf Prüfung geeigneter Flächen im Stadtwald gestellt, um diese in einen Naturwald umzuwidmen. „Naturwald ist ein nicht forstwirtschaftlich genutzter Wald, aus dem kein Holz entnommen wird, der dafür mehr CO2 im Holz und Hummus bindet, da Bäume alt werden dürfen,“ erklärt Sabina Eberlein, Stadtverordnete der Grünen. „Außerdem finden sich in Naturwäldern 5-6 mal so viele Naturwald-typische Strukturen wie Baumhöhlen, Blitzrinnen, Risse, Totholz, Baumpilze pro Hektar, auf die viele Tier, Pilz- und Pflanzenarten angewiesen sind. Für die Biodiversität ist dies unverzichtbar“, ergänzt Eberlein. „Und sie speichern viel mehr Wasser und sind dadurch resilienter gegen Hitze und Trockenheit als unser herkömmlicher Wald. In Zeiten des Klimawandels ist auch dies unerlässlich. Außerdem fallen weniger Kosten an, da auf die Bewirtschaftung verzichtet wird.“

Hinzu kommt, dass es ab Ende August 200 Millionen Fördergelder vom Bund für Waldeigentümer gibt, deren Wald Ökosystemleistungen erbringt. Grüne haben diese Förderung auf Bundesebene durchgesetzt. Diese Fördergelder sollte die Stadt nutzen.

Peter Paul

„Im Idealfall würden wir gerne 10-30% Wald in Naturwald umwandeln lassen“, erläutert Peter Paul, ebenfalls Stadtverordneter, der wie Eberlein im Planungs-Bau- und Umweltausschuss und in der Umweltkommission sitzt. Andere hessische Kommunen wie z.B. das benachbarte Karben haben bereits Teile ihrer Wälder in Naturwälder umgewidmet und damit gute Erfahrungen gemacht. Karbens Wald wird ebenso wie der Vilbeler Stadtwald von Hessenforst betreut.