v.r.: Oliver Westphal, Esra Edel und Clemens Breest im Gespräch

Gespräch mit Bad Nauheim entlarvt: Bad Vilbel kann keinen Klimaschutz

Bad Nauheimer berichten über Nachhaltigkeitsagenda und Klimaschutzmanagerin

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind Maßstab für eine nachhaltige Entwicklung im Bereich des Wirtschaftens, des sozialen Miteinanders und des Umwelt- wie Klimaschutzes. Doch wie kann eine Stadt wie Bad Vilbel diese Ziele erreichen? Diese Frage stellten die Grünen in Bad Vilbel bei ihrer jüngsten Veranstaltung „Grüne im Gespräch“.  Ihre Gesprächspartner waren zwei Stadtverordnete aus Bad Nauheim: Esra Edel und Oliver Westphal. Beide berichteten von dem Weg, den Politik und Verwaltung in Bad Nauheim eingeschlagen haben, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Ursache der Verzögerung beim Klimaschutzmanager liegt im Bad Vilbeler Rathaus

Die Vilbeler Bürger:innen, die sich an dem Gespräch rege beteiligten, zeigten sich sehr überrascht über das zügige Engagement in Bad Nauheim für Nachhaltigkeit. Die Koalitionen in Bad Nauheim und Bad Vilbel sind beide Anfang 2021 mit demselben Ziel eines geförderten Klimaschutzmanagers gestartet. Doch während Bad Nauheim seit bald einem Jahr bereits eine Klimaschutzmanagerin hat, liegt in Bad Vilbel nicht einmal ein Förderbescheid vor. Clemens Breest, Vorsitzender der Grünen in Bad Vilbel resümiert: „Das Gespräch mit Bad Nauheim hat deutlich vor Augen geführt, dass die Ursache für die Verzögerung in Bad Vilbel nicht bei der Grünen Bundesumweltministerin zu suchen ist, wie CDU und SPD gerne behaupten. Dass Klimaschutz in Bad Vilbel noch immer nicht durch eine hauptamtliche Person wie in Bad Nauheim vorangetrieben wird, liegt maßgeblich an den Verantwortlichen im Bad Vilbeler Rathaus. Das ist angesichts der unerbittlich voranschreitenden Klimakrise ein einziges Desaster!“

Gemeinsame Verständigung

Oliver Westphal, bis vor Kurzem Stadtverordneter der Grünen in Bad Nauheim und auch deren Vorsitzender, schilderte wie nach der Kommunalwahl 2021 sowohl CDU, als auch SPD sich mit den Grünen auf die Zusammenarbeit in einer Koalition verständigten. Gemeinsam verabredeten sie, Bad Nauheim nachhaltig zu entwickeln und dazu auch eine vom Bund geförderte Klimaschutzmanagerin einzustellen. Damit war die politische Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung gelegt.

Zukunftswerkstatt beteiligt Bürgerschaft

Esra Edel, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Bad Nauheim, berichtete, wie die Verwaltung in Bad Nauheim eine Zukunftswerkstatt „Nachhaltigkeit & Klimaschutz“ vorbereitete. Dazu wurde eine Firma beauftragt, die diesen Bürgerdialog professionell organisierte. Bereits 2022 konnte die Zukunftswerkstatt unter professioneller Moderation starten. Die beiden Politiker erzählten weiter, dass mehr Bürgerinnen und Bürger an dieser Zukunftswerkstatt teilnehmen wollten, als Plätze vorgesehen waren. In diesem Jahr soll nun das Ergebnis der Politik vorgelegt werden. Daraus soll eine Nachhaltigkeitsagenda für Bad Nauheim entwickelt werden. Diese Agenda greift die Arbeitsergebnisse der Bürgerinnen und wichtiger Akteure der Stadt zu den Themen Klimaschutz und -anpassung, Luftqualität, Naturschutz, Flächennutzung sowie Wassermanagement auf.

Bereits für Mai 2022 Förderzusage für Klimaschutzmanagerin

Damit es nicht nur bei einer Agenda bleibt, wurde schon 2021 eine Referentin für Nachhaltigkeit eingestellt. Darüber hinaus wurde umgehend beim Bundesumweltministerium die Förderung für eine Klimaschutzmanagerin beantragt. Bereits für Mai 2022 erhielt die Stadt Bad Nauheim vom Bundesumweltministerium die Förderzusage über 154.216 Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Aufgrund der Förderzusage wurde direkt im Mai 2022 eine promovierte Klimaschutzmanagerin eingestellt. Diese erarbeitet seitdem einen integrierten Klimaschutzplan für die Stadt Bad Nauheim. In Bad Vilbel hingegen wurde der Förderantrag für eine Klimaschutzmanagerin erst im April 2022 eingereicht.

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