Noch 2014 wurde den Bad Vilbelern ein Kombibad für 75 Mio. versprochen. Nur ein Jahr später liegen die Kosten schon bei 94,5 Mio. Euro. Eine Investition von über 100 Mio. Euro rechnet man das Sozialbad noch hinzu. Das nennt Jens Matthias, Stadtverordneter von den GRÜNEN „ eine schwindelerregende Kostensteigerungen vor dem ersten Spatenstich. Und das alles für ein Parkhaus, einen schöneren Eingangsbereich und eine Schönheitsfarm? Wir hoffen, dass die einfache Logik von Herr Minkel aufgeht: Mehr Leistungen bringen mehr Besucher und einen noch höheren Gewinn.“ Aber niemand aus dem Stadtparlament konnte die Annahmen und Zahlen zu dem Projekt überprüfen. Die bisher vorgelegten Unterlagen ähneln eher einem Schulaufsatz als einer aussagefähigen Wirtschaftlichkeitsanalyse. Christopher Mallmann, ebenfalls von den Grünen, wundert sich, dass „die Stadt sich nicht an den Leitfaden der hessischen Landesregierung für solche Großprojekte hält und eine belastbare Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegt. Damit könnten die Parlamentarier die Annahmen überprüfen und sich selbst ein Bild machen.“ Bei Geschäften solcher Größenordnung haben viele Gemeinden schon sehr viel Lehrgeld bezahlt und die Finanzen der Städte auf Jahre hinaus ruiniert. „Wir halten es für verantwortungslos solche Projekte, deren Investitionen größer sind als der jährliche städtische Haushalt ohne externe Fachkompetenz in betriebswirtschaftlichen und vor allem rechtlichen Fragen durchzuführen. Herr Wund wird sicherlich sehr gute Juristen zur Hand haben, die ihm helfen die Verträge so zu gestalten, dass er nur ein begrenztes Risiko hat. Doch wer berät die Stadt?“ fragt besorgt Jens Matthias.
Nach Ansicht der Grünen muss jetzt alles unternommen werden, um eine weitere Kostenexplosion zu vermeiden. „Das kann nur gelingen, wenn Leistungen rausgestrichen werden und Baukostensteigerungen zu Lasten von Herrn Wund gehen.“ konstatiert Christopher Mallmann „mehr als 94,5 Mio. Euro darf das Bad nicht kosten!“.