Magistrat forciert Flächenfraß bei Dortelweil
Die Grünen zeigen sich über die einsame Entscheidung des Magistrats für einen Standort der neuen Theaterwerkstätten der Burgfestspiele sehr verwundert. Die Stadtverordneten erfuhren lediglich von diesem Projekt, weil der Magistrat landwirtschaftlich genutzte Flächen außerhalb des Siedlungsgebietes bebauen möchte. Das macht die Aufstellung eines Bebauungsplanes und die Änderung des regionalen Flächennutzungsplanes notwendig. „Eine so bedeutende Entscheidung für die größte kulturelle Institution der Stadt sollten die Stadtverordneten nach fundierter Beratung treffen“, moniert Clemens Breest als Mitglied des Planungs- Bau- und Umweltausschusses. „Ferner ist die Umwidmung von 1,4 ha Ackerfläche in Bauland nicht nur falsch, sondern auch noch völlig überzogen.“ Die Grünen fordern deshalb, dass alternative Standorte innerhalb des Stadtgebietes genutzt werden sollen. Doch wie von CDU-Mitgliedern zu erfahren war, wird die Bebauung der Äcker nördlich von Dortelweil ohnehin kommen.
Die Grünen kritisieren heftig die Standortwahl für die neuen Theaterwerkstätten. „So lange wir innerhalb des Stadtgebietes Grundstücke haben, sollten diese für solch eine Einrichtung genutzt werden. Der folgenschwere Flächenfraß beim Ackerland muss gestoppt werden“, erklärt Peter Paul. Von einem zurückhaltenden Bodenmanagement kann hier keine Rede sein, wenn 1,4 ha für lediglich 3.000 m² Werkstätten zu Bauland umgewidmet werden sollen. Es ist ersichtlich, dass die Werkstätten lediglich der Vorwand sind, um noch weitere Naturflächen im Außenbereich sich einzuverleiben.
Breest forderte im Ausschuss eine Liste von Standorten, die der Magistrat in Erwägung gezogen hat. Der Erste Stadtrat Herr Wysocki hat zugesagt, diese Liste zur Verfügung zu stellen. Die Grünen wiesen auf das Grundstück im Gewerbegebiet Dortelweil-West hin, das bereits heute für die Burgfestspiele genutzt wird. Es ist nicht nur ausreichend groß, sondern bietet mit der Nähe zum Kulturforum eine sinnvolle Ergänzung.
Der Magistrat plant die Theaterwerk- und Lagerstätten an einem Standort in einem zu errichtenden Gebäude anzusiedeln. Dadurch soll die Zehntscheune nach Sanierung für kulturelle Angebote frei und das Platzangebot verbessert werden. Diese Planung unterstützen die Grünen. Die neuen Theaterwerkstätten benötigen nach der Bedarfskalkulation 3.000m² Grundfläche. Allerdings will der Magistrat insgesamt 1,4 ha Ackerfläche nördlich von Dortelweil für die Aufstellung eines Bebauungsplans berücksichtigt wissen.