Planung Bürgerhaus Heilsberg an den Bürgern vorbei

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Überraschender Vorgang

Jens Matthias, Fraktionsvorsitzender

Kurz vor der Kommunalwahl präsentieren die Stadtwerke vollkommen überraschend Pläne für das Bürgerhaus und die Kita auf dem Heilsberg. Nachdem jahrelang nichts geschehen ist und mit dem Bau des Jugendhauses auf dem Christeneck auch in dieser Legislaturperiode noch nicht begonnen wurde, präsentieren die Stadtwerke Pläne für das Bürgerhaus auf dem Heilsberg. „Ein überraschender Vorgang. Wahrscheinlich ein Wahlkampfmanöver“, sagt Jens Matthias, Fraktionsvorsitzender der Grünen, selber wohnhaft auf dem Heilsberg. „Pläne sind im Wahlkampf schnell gemacht, aber ich möchte daran erinnern, dass wir seit 25 Jahren auf das Jugendhaus auf dem Heilsberg warten. Wir brauchen keine Pläne, sondern schnell wieder ein Bürgerhaus und eine neue Kita.“

Petra Schärpf

Die Pläne der Stadtwerke zeigen einen zweigeschossigen Bau, der neben der Feuerwehr auf dem Heilsberg errichtet werden soll. In einem Flügel wird sich die Kita befinden, im anderen das Bürgerhaus. Insbesondere das Bürgerhaus überzeugt DIE GRÜNEN in seiner jetzigen Planung noch nicht. Drei Räume sind vorgesehen. Zwei kleinere Räume mit jeweils 50 qm und ein „Saal“ mit ca. 160 qm. Alles kann auch zu einem großen Saal verbunden werden mit dann 280 qm.  Im Georg-Muth-Haus war der Saal wesentlich größer. „Für uns ist vollkommen unklar, welches Nutzungskonzept dem Planer als Grundlagen seiner Planung präsentiert wurde“ sagt Petra Schärf, die für die Grünen im Ortsbeirat Heilsberg aktiv ist. „Wieso wird nicht vor der Beauftragung eines Architekten mit dem Ortbeirat, den Vereinen und den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen, um herauszufinden was gebraucht wird.“

Busbahnhof muss neu geplant werden

Da der Heilsberg keinen Ortskern hat, wäre es eine große Chance, wenn vor dem Bürgerhaus ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen würde. Dazu muss man den Busbahnhof in die Planung miteinbeziehen. Bereits vor etlichen Jahren wurde im Verkehrsgutachten für den Heilsberg festgestellt, dass der Busbahnhof dringend umgebaut werden sollte, da die Streckenführung vollkommen unsinnig ist.

Nicht wirklich durchdacht scheint generell die Verkehrsführung. Eltern werden morgens ihre Kinder in die Kita bringen. Leider, aufgrund der immer noch nicht optimalen ÖPNV Verbindungen, häufig mit dem Auto. „Sollen die Eltern in die Straße Am Hang einfahren, um dann in einer großen Schleife über den Heilsberg wieder rausfahren zu müssen?“ fragt sich Jens Matthias. Der Entwurf aus den Stadtwerkle gibt darauf keine befriedigenden Antwort.“

Auch die ökologischen Aspekte scheinen nicht richtig berücksichtigt zu sein. Auf den Plänen sieht man eine Dachbegrünung, aber wie schon so oft wird es wieder versäumt Photovoltaikmodule zu planen. Ob eine Zisterne eingeplant ist, um die wertvolle Ressource Wasser zu schonen, kann man auf den Plänen nicht entnehmen.

Da zur Zeit die städtischen Gremien nicht tagen, werden die Pläne erst nach der Kommunalwahl diskutiert. „Wir hoffen auf ein gutes Wahlergebnis auf dem Heilsberg, damit wir eine starke Stimme haben, wenn es darum geht das Bürgerhaus und den Vorplatz im Sinne der Bürger und des Stadtteils zu gestalten. Ein Bürgerhaus, dass im Hinterzimmer mit heißer Nadel geplant wurde, ist eine riesige vertane Chance für die Bürger*innen und den Stadtteil“ sagt Jens Matthias