Neubaugebiete ohne ÖPNV sind Stauverursacher
Über die Diskussion um etwaige Lösungen der Staus auf der Nordumgehung bzw. L3008 in Bad Vilbel zeigt sich Clemens Breest, Stadtverordneter in Bad Vilbel und Landtagskandidat unzufrieden. Immer wieder werden zweifelhafte Lösungen der täglichen Staus entlang der L3008 in Bad Vilbel gesucht. Doch Breest verweist auf einen anderen Lösungsansatz der Verkehrsproblematik: „Es hilft nichts die Symptome in Bad Vilbel behandeln zu wollen und die Ursachen im Umland außen vor zu lassen. Gegen zu viel Stau helfen dauerhaft nur weniger Autos. Aber ohne Alternativen zum Auto wird sich an der Situation nichts ändern lassen.“ Mit Blick auf die Planung neuer Baugebiete entlang der L3008 stellt Breest fest: „Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass die Verkehrssituation sich in absehbarer Zeit nicht verbessern lässt. Das Ziel muss jetzt lauten, eine weitere Verschlimmerung zu verhindern und mit Nachdruck alternativen Verkehrsmitteln den Weg zu ebenen.“
Im Main-Kinzig-Kreis wurden Neubaugebiete realisiert und werden weitere geplant, die aufgrund mangelnder Angebote des ÖPNVs einen beachtlichen Anteil am zunehmenden Autoverkehr durch Bad Vilbel haben. „Neue Wohnungen dürfen nur noch an der Schiene und nicht an der Landstraße gebaut werden“, erklärt Breest seine Position. Die teils zu hörende Forderung, keine neuen Wohnungen in Bad Vilbel zu bauen, damit der Verkehr für die Nachbarn flüssig bleibt, weist Breest zurück. „Es ist verkehrspolitisch richtig, dass neue große Wohnquartiere in Bad Vilbel in direkter Nachbarschaft zum Nordbahnhof der S6 errichtet werden. Wer dort wohnen wird, benötigt kein eigenes Auto für den Arbeits- oder Einkaufsweg.“ Pendlerströme sollten weitgehend mittels Schienenverkehr bewältigt werden, damit die Städte nicht im Stau ersticken und Äcker unter Umgehungsstraßen verschwinden. Deshalb muss der ÖPNV- und Schienenausbau, wie z.B. die Niddertalbahn oder die Osttangente, in den nächsten Jahren massiv vorangetrieben werden. Neubaugebiete ohne Anschluss an einen leistungsfähigen ÖPNV dürfen nicht mehr zugelassen werden. Hier muss es eine entsprechende Verständigung in der Region geben, damit nicht jede Kommune nach Belieben neues Bauland ausweist und von anderen den Ausbau der Straßen erwartet.