Grüne fordern schnelle Rückkehr zu den umfassenden Kita-Betreuungszeiten 2. Juli 2025 Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Bad Vilbel übt mit einem Änderungsantrag zur Magistratsvorlage „Verkürzung der Betreuungszeiten in den Kitas der Stadt Bad Vilbel“ deutliche Kritik an den geplanten Kürzungen. Die Fraktion fordert eine schnelle Rückkehr zu den umfassenden Betreuungszeiten von 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr in allen Stadtteilen und mahnt eine deutliche Intensivierung der Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel an. Die Stadt Bad Vilbel beabsichtigt, die Betreuungszeiten in den städtischen Kitas ab dem Kitajahr 2025/2026 (01.08.) bis auf Weiteres anzupassen. Die neuen Zeiten sind Montag bis Donnerstag von 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr und Freitag von 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr sein. Diese Entscheidung wird mit einer angespannten Personalsituation in den städtischen Kitas begründet, die sich voraussichtlich weiter verschärfen wird. In einigen Einrichtungen könne der Betrieb nur noch durch temporäre Kürzungen oder sogar Gruppenschließungen aufrechterhalten werden. „Die geplanten Kürzungen der Betreuungszeiten sind ein herber Schlag für viele Familien und Alleinerziehende in Bad Vilbel und stellen sie vor enorme Herausforderungen – das gibt die Stadtverwaltung auf der städtischen Webseite selbst zu. “, erklärt Myriam Gellner, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtparlament. „Diese Regelung erschwere es Eltern, die in Vollzeit tätig sind, ihrer Arbeit nachzugehen. Es gehört zu den Pflichtaufgaben einer Kommune, eine solche Infrastruktur grundsätzlich bereitzustellen. Für die Betroffenen müsse Planungssicherheit geschaffen werden. Auch wenn derzeit nicht viele Eltern diese Randzeiten in Anspruch nehmen, kann sich das von Kitajahr zu Kitajahr ändern.“ Die Grünen kritisieren, dass die Verwaltung mit den aktuellen Maßnahmen dem Fachkräftemangel nicht ausreichend begegnet. „Es reicht nicht aus, lediglich festzustellen, dass Personalengpässe bestehen. „Wir müssen jetzt mutiger und innovativer handeln, um dem Fachkräftemangel effektiv entgegenzuwirken“, so Tobias Grabo, Co-Fraktionsvorsitzender der Grünen. „Andere Kommunen wie Darmstadt haben in den letzten Monaten bereits bewiesen, dass es nach einer anfänglichen Verkürzung der Öffnungszeiten möglich ist, durch entschlossenes Handeln und zusätzliche Anstrengungen wieder zu den ursprünglichen Betreuungszeiten zurückzukehren. Das muss auch unser Ziel sein.“ Die Grünen fordern daher, begonnene Aktionen zu intensivieren und zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, um so schnell wie möglich zu den ursprünglichen Öffnungszeiten zurückzukehren. „Die Stadt Bad Vilbel führt zwar bereits verschiedene Maßnahmen zur Gewinnung von Erzieherinnen und Erziehern durch, wie übertarifliche Bezahlung oder freiwillige Lohnzusatzleistungen. Das ist ein erster Schritt, aber offensichtlich nicht ausreichend“, so Gellner. „Wir müssen jetzt auch unkonventionelle Wege gehen, um unsere Fachkräfte zu entlasten und neue zu gewinnen. Dazu gehören eine deutliche stärkere Unterstützung des Einsatzes von Tageseltern, die gezielte Einstellung von Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern über Agenturen, da hier eine höhere Bleibeperspektive besteht, sowie die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen nach dem Modell der Praxisintegrierten Vergüteten Ausbildung (PivA) – idealerweise eine pro Einrichtung.“ Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Bad Vilbel fordert eine ernsthafte Diskussion über zusätzliche Maßnahmen, die über das bisher Geleistete hinausgehen. „Wir brauchen einen klaren Fahrplan, wie wir die ursprünglichen Betreuungszeiten schnellstmöglich wiederherstellen können, anstatt uns mit Notlösungen abzufinden“, so Grabo abschließend. „Unsere Kinder und Familien haben das Recht auf eine verlässliche und umfassende Betreuung.“ Der Änderungsantrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN wird in der nächsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses und der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung stehen.