In der neuen Stadtverordnetenversammlung in Bad Vilbel begrüßt der wiedergewählte Stadtverordnetenvorsteher Herbert Anders mit Sascha Nuhn erstmals einen gehörlosen Mandatsträger in einem hessischen Parlament. „Ich kann mit meinem Engagement zeigen, dass es für Gehörlose sehr wohl möglich ist, sich in der Politik „Gehör“ zu verschaffen.“, kommentierte der grüne Stadtverordnete Sascha Nuhn, der in seiner Fraktion Sprecher für Inklusion und Menschen mit Behinderung ist.
Sascha Nuhn ist von Geburt an taub. Beruflich ist er vielfältig für Gehörlose engagiert. Er arbeitet im Immobilienmanagement des Landesverbandes der Gehörlosen in Hessen und ist als Dozent für Gebärdensprache tätig. Sein Anliegen ist es, sich für Menschen mit Behinderungen und eine inklusive Gesellschaft in Bad Vilbel einzusetzen. In seiner ersten Rede vor dem Parlament hat er sich für Joachim Prassel als Behindertenbeauftragten der Stadt Bad Vilbel ausgesprochen. Im anschließenden Wahlgang wurde Joachim Prassel einstimmig gewählt. „Damit haben wir in Bad Vilbel jetzt gute Voraussetzungen, dass Belange von Menschen mit Behinderungen in politischen Beratungen und in der Stadtentwicklung geltend gemacht werden.“, erklärt Sascha Nuhn.
Die Stadt Bad Vilbel stellt Sascha Nuhn Gehörlosen-Dolmetscher für die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung, der Ausschuss- und Fraktionssitzungen. Während der ersten SVV-Sitzung wechselten sich zwei Dolmetscher ab. Als Sascha Nuhn ans Rednerpult getreten ist, hat ein Dolmetscher ihn begleitet und die Gebärdensprache in Lautsprache übersetzt. Für die weitere politische Arbeit in der Partei und der Öffentlichkeit muss Sascha Nuhn die Kosten der Dolmetscher selbst tragen.