GRÜNE wollen Bad Vilbel zur „stillfreundlichen Kommune“ ausbauen

Förderung von stillfreundlichen Orten und Maßnahmen zu Stillförderung gefordert

Myriam Gellner, Stadtverordnete

Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Bad Vilbeler Stadtparlament fordert mit einem Antrag in der nächsten Stadtparlamentssitzung die Umsetzung eines Maßnahmenkatalog zur Stillförderung. Myriam Gellner, Stadtverordnete der Grünen in Bad Vilbel, erläutert: „Stillen ist die natürliche und optimale Ernährung für einen Säugling und gut für die Gesundheit von Mutter und Kind. Die nationale Strategie zur Stillförderung hat sich zum Ziel gesetzt, die Stillförderung in Deutschland nachhaltig u.a. mittels flächendeckend zu etablierender stillfreundlicher Kommunen zu verbessern. Diesen Moment greift unser Antrag auf.“

Darüber hinaus führt Myriam Gellner aus: „Stillförderung stellt mittels unterschiedlicher Maßnahmen einen wichtigen Aspekt kommunaler, geschlechtsspezifischer Gesundheitsförderung dar. Sie berücksichtigt z.B. durch die Schaffung von stillfreundlichen Ruheorten die Bedürfnisse von Frauen u.a. bei ihrer Wegeplanung in der Stadt, wenn es darum geht die Bedürfnisse des Kindes und die Stillnotwendigkeit in eine Mobilitätsplanung und -verhalten zu integrieren. Für einige Monate nach der Entbindung prägt dann nämlich die Suche nach Pausen- und Rückzugsmöglichkeiten zum Stillen des Babys den Bewegungsradius und die Wahl von Fahr- und Laufwegen in der Stadt. Wickelräume sind ganz nett, aber in unserem Antrag geht es – wie es andere Kommunen in Deutschland schon vormachen – um die Schaffung von Örtlichkeiten und Rückzugsmöglichkeiten, die einer Frau und ihrem Partner aktiv ein Willkommenssignal in der Zeit des Stillens senden.“ Das Anliegen des Grünen-Antrags ist dementsprechend die Vernetzung von Gastronomen und Geschäften zur Schaffung von angenehmen Stillgelegenheiten, und darüber hinaus die Schaffung solcher Möglichkeiten in städtischen Gebäuden. In Deutschland passiert dies in einigen Kommunen mittels Kennzeichnung durch Aufkleber an den Türen öffentlicher Einrichtungen und städtisch verwalteter Gebäude, aber auch an Eingängen von Gastronomie und Geschäften spiegeln Symbole: stillende Mütter und ihre Familien sind willkommen.

Stadtplanung ohne weiblichen Blickwinkel

Dr. Priska Weller, Stadtverordnete

Priska Weller, Mitglied der Stadtfraktion, findet sich gerade in solch‘ einer Lebenssituation und betont: „Kommunale Stadtplanung nimmt leider viel zu selten einen weiblichen Blickwinkel ein. Unser Antrag möchte dies aktiv ändern und fordert neben der Schaffung von stillfreundlichen Orten in der Stadt u.a. eine dazugehörige Informations- und Aufklärungskampagne, die mehrsprachig und niedrigschwellig auf dieses besonderes kommunale Gesundheitsangebot hinweist, gerne ergänzt um die Bewerbung von Selbsthilfe- und Vernetzungsangeboten für stillende Frauen und Familien.“ Der Antrag der Grünen sieht hier u.a. mit Blick auf eine digitale Umsetzung dieser Informationspolitik eine Kennzeichnung/Informationen auf der städtischen Webseite und in die VilApp integriert. Bad Vilbel würde so ein Signal zur Steigerung seiner familienfreundlichen Attraktivität als Kommune senden.