Grüne begrüßen Petition zu geplantem Gronauer Neubaugebiet

Wichtige Aspekte für die anstehende Abwägung des Bebauungsplans

Kathrin Anders, Fraktiosvorsitzende

Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Bad Vilbeler Stadtparlament begrüßt die eingereichte Petition gegen das geplante Neubaugebiet „Hofacker“ zwischen Nidda und Dortelweiler Straße in Gronau. „Wir freuen uns über die Meinungsäußerung und Beteiligung vieler Bürger*innen unserer Stadt und die Diskussion im Planungs- Bau und Umweltausschuss” sagt die Fraktionsvorsitzende Kathrin Anders. „In der Petition werden wichtige Aspekte aufgeführt, die im anstehenden Abwägungsprozess berücksichtigt und adressiert werden müssen.”

Clemens Breest, Vorsitzender

Von Seiten der Grünen Mitglieder erfuhr die Petition viel Unterstützung. Für den Ortsverband erklärt der Vorsitzende Clemens Breest: „Als Grüne haben wir bereits im August 2020 beschlossen, dass eine mögliche Bebauung nördlich der Dortelweiler Straße nur bis Höhe des Weißdornwegs erfolgen darf. Wir wollen unbedingt das sensible Ökosystem der Nidda schützen. Doch spätestens seit den Hochwasser-Katastrophen an Ahr und Erft 2021 wird nicht nur von uns Grünen eine flussnahe Bebauung als nicht mehr vertretbar eingeschätzt. Angesichts der voranschreitenden Klimakrise und deren verheerenden Folgen muss diese Fläche in Gronau noch kritischer betrachtet werden.“

Aufstellungsbeschluss ermöglicht Beteiligung Träger öffentlicher Belange

Wie alle anderen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung hatten die Grünen im Mai letzten Jahres der Aufstellung des Bebauungsplans zugestimmt. „Uns ist das nicht leichtgefallen, wir hatten eine sehr intensive Diskussion innerhalb der Fraktion”, erinnert sich die Grüne Stadtverordnete Melanie Pisonic. „Denn bei diesem Gronauer Neubaugebiet stehen zentrale Ziele unserer politischen Schwerpunkte im Widerspruch zueinander – Umwelt-, Natur- und Klimaschutz auf der einen, sowie die Schaffung von zusätzlichem und bezahlbarem Wohnraum auf der anderen Seite.” Letztendlich auschlaggebend war die Tatsache, dass erst mit dem im Mai 2022 erfolgten Aufstellungsbeschluss die Beteiligung der Öffentlichkeit, der relevanten Behörden und die Erstellung von detaillierten Fachgutachten erfolgt. „Das heißt: erst durch das derzeit laufende Verfahren erhalten wir die detaillierten Fakten, um objektiv zu beurteilen, welche Auswirkungen die geplante Bebauung haben würde und unter welchen Rahmenbedingungen sie erfolgen könnte”, erklärt Jens Matthias, für die Grünen im Stadtparlament.

Inzwischen stehen die Grünen mit dieser Haltung allerdings ziemlich allein da. „Alle anderen Parteien haben sich bereits mehr oder weniger festgelegt – ohne die Ergebnisse der Prüfungen, die Gutachten und die Stellungnahmen abzuwarten”, wundert sich Tobias Grabo, Ko-Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen. „Wir werden erst auf Basis aller umfangreichen Informationen eine Entscheidung treffen – so wie es sachlich sinnvoll ist und es das rechtliche und parlamentarische Verfahren vorsieht.”

Zuerst das Baupotential innerhalb Gronaus ausnutzen

Angesichts von Rückfragen aus der Bevölkerung zu der Position der Grünen zu der geplanten Bebauung äußert sich Arebs Stettin, Vorstandsmitglied aus Gronau: „Als Grüne setzen wir uns mit allen Gronauerinnen und Gronauer für eine verträgliche Entwicklung unseres Ortsteils ein. Dazu gehört unabdingbar die Anwendung des Grundsatzes, dass zunächst der Innenbereich für den Bau von neuem Wohnraum genutzt wird, bevor weitere Grünflächen versiegelt werden. Derzeit hat Gronau noch viel Potential für Nachverdichtung oder auch Umnutzung früher gewerblich genutzter Flächen. Bevor dieses Potential nicht erschöpft ist, besteht keine Notwendigkeit einer kostspieligen Bebauung im Außenbereich an der Nidda.“

Petition gegen das geplante Neubaugebiet „Hofacker“ zwischen Nidda und Dortelweiler Straße in Gronau