Stadt soll vom Netzwerk age friendly cities profitieren
Wie kann Bad Vilbel altersfreundlicher gestaltet werden? Diese Frage besprachen die Grünen in Bad Vilbel mit der Bundestagsabgeordneten Kordula Schulz-Asche, die in der Bundestagsfraktion der Grünen für Alten- und Pflegepolitik verantwortlich ist. Kordula Schulz-Asche stellte in der digitalen Gesprächsrunde das internationale Netzwerk der age friendly cities and communities vor. Sie berichtete von ihren Besuchen in Netzwerk-Städten. Die Teilnehmenden finden die Idee sehr überzeugend und diskutierten im Anschluss, die Umsetzung für Bad Vilbel. Isil Yönter, Sozialpolitikerin der Grünen, stellte am Ende der Veranstaltung fest: „Das wird eine unserer ersten Initiativen nach der Wahl sein. Wir wollen, dass Bad Vilbel Teil des Netzwerkes wird und den guten Beispielen andere Städte folgt.“
Vereinsamung vorbeugen
Das internationale Netzwerk dient zum Austausch über Maßnahmen, um die eigene Stadt für eine alternde Gesellschaft angenehm zu gestalten. Von der letzten Phase der Berufstätigkeit bis ins hohe Alter sollen Mobilität, soziale Teilhabe, bedarfsgerechter Wohnraum und gesundheitliche Versorgung sichergestellt sein. Alle Akteur*innen einer Stadt sind in einem Trägerverein engagiert, der den Austausch und Entwicklung zur altersfreundlichen Stadt koordiniert. Kordula Schulz-Asche berichtete, dass unsere Gesellschaften immer mehr altern und damit große Herausforderungen einhergehen. Als in Amsterdam ein alter Mensch erst acht Jahre nach seinem Tod in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gefunden wurde, beschloss die Stadt, dem Netzwerk beizutreten und der Vereinsamung entgegenzuwirken. Clemens Breest, Spitzenkandidat der Grünen, stellt dazu fest: „Angesichts der aktuellen Corona-Pandemie droht eine zusätzliche Isolation im Alter. Es ist deshalb umso notwendiger, dass wir neue Wege für soziale Teilhabe und Gesundheitsschutz für unsere Senior*innen beschreiten. Nicht nur Corona ist international, sondern auch die Solidarität mit unseren älteren Bürgerinnen und Bürgern.“
Handlungsbedarf in Bad Vilbel
In Bad Vilbel gibt es diesbezüglich einiges zu tun, wie eine 82jährige Teilnehmerin deutlich zum Ausdruck brachte. Die Gronauerin fragte verzweifelt, ob sie zu Lebzeiten noch eine vernünftige Busanbindung nach Bad Vilbel erhalten werde. Auch Eingaben des Seniorenbeirates erschienen der Gesprächsrunde angesichts der Schilderungen in einem anderen Licht: „Der Wunsch nach altersgerechten Sitzgelegenheiten in der Stadt und in Grünanlagen z.B., wurden in den vergangenen Jahren oft als teure Extrawünsche abgewiesen. Doch für betagte Menschen, entscheiden solche Fragen über ihren Bewegungsradius“, erklärt Clemens Breest. Viele weitere Beispiele wurden angeführt. Kordula Schulz-Asche ist es gelungen, die Idee der age friendly cities in Bad Vilbel zu verankern.