Grüne fordern Wiedereinführung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bad Vilbel

Kassenärztliche Vereinigung lehnt ab

Thomas Tilse, Stadtverordneter

Auch in der Zeit nach der Covid Epidemie ist die Notfallversorgung in Bad Vilbel wie in vielen anderen Gebieten überlastet. Rettungswagen werden oft zu Einsätzen gerufen, die keinen Notfall darstellen, sondern als Ersatz für den Arzt oder Klinikbesuch dienen. Für ’ Notfälle kann daher insbesondere auch für das Stadtgebiet Bad Vilbel immer öfter die gesetzlich vorgeschriebene Einsatzzeit nur unter Schwierigkeiten eingehalten werden, da Rettungswagen aus dem Kreis anfahren müssen. Die personellen Ressourcen sind knapp.

Zwar hat der zuständige Wetteraukreis den sog. Rettungsmittel Vorhalteplan jüngst fortgeschrieben und eine leichte Steigerung ab Januar 2024 vorgesehen. Doch dies wird den strukturellen Problemen speziell auch in Bad Vilbel nicht gerecht. Die Situation der Rettungssanitäter bleibt sehr angespannt und wurde in diesem Jahr bereits von der Presse breit aufgenommen und dokumentiert ( Zeit, Planet Radio etc.). Ein Besuch bei der Rettungswache Bad Vilbel des DRK hat dies bestätigt.

Deshalb fordern die Grünen Maßnahmen zu einer Entlastung des Systems und Beseitigung von Schwachstellen. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. So kann für die ‚ Versorgung außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten wieder ein ärztlicher Bereitschaftsdienst in Bad Vilbel eingerichtet werden, der als Anlaufstelle für die Bürger*innen dient. Dies gebietet auch der Blick auf die wachsende Bevölkerung. Bereitschaftsdienste in der Wetterau mit positiven Erfahrungen gibt es in Büdingen, Nidda und Bad Nauheim. Der ÄBD in Bad Vilbel wurde 2014 trotz Protesten und Unterschriftenaktion geschlossen, was sich nicht bewährt hat (mit negativen Auswirkungen auch auf Karben). Die Empfehlung, sich an Frankfurter Kliniken zu wenden, ist wegen der langen Wege und der wiederum überlasteten Kliniken nicht mehr sinnvoll und wenig praktikabel. „Sinnvoll ist ein stationäres System wie früher im Quellenhof. Aber auch ein mobiles System ist denkbar, in dem wechselseitig die Hausärzte Hausbesuche in schweren Fällen machen können“ sagt der Stadtverordnete Thomas Tilse von Bündnis 90/ Die Grünen. Zuständig ist die Kassenärztliche Vereinigung ( Diese hat jedoch aktuell nach einer auf den grünen Antrag hin gestellten Anfrage der Stadt Bad Vilbel erneut abgelehnt, mit der Begründung, dass im Vilbeler Umfeld genügend ÄBD Kapazitäten zur Verfügung stünden. Auch dies wird den seit Covid verschärften Rahmenbedingungen insgesamt nicht gerecht.

Bericht zum Besuch der DRK-Rettungswache