Schaffung inklusiver und barrierefreier Spielorte für Kinder

GRÜNE fordern Spielplatzvielfalt

Myriam Gellner

In Bad Vilbel gibt es nur eingeschränkte Möglichkeiten, dass Kinder mit und ohne Behinderung problemlos zusammenspielen können. Dabei sind es gerade Kinder, die ohne Berührungsängste aufeinander zugehen. Myriam Gellner, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Stadtparlament meint: „Der Grundstein für die Inklusion wird schon im frühen Alter gelegt. Ein buchstäblich naheliegender und ganz wesentlicher Ort dafür ist der Spielplatz als ein niederschwelliger Begegnungsort, der von vielen Familien mit kleineren Kindern oft und gerne benutzt wird. Hier sind Familien mit behinderten Kindern nicht selten ausgeschlossen, weil es in ihrem Sozialraum oder im weiteren Umfeld keine entsprechenden Angebote gibt. So findet Ausgrenzung anstelle von Inklusion in unserer Stadtgesellschaft statt.“ Ihre Fraktionskollegin Isil Yönter bestätigt: „Kinder mit Behinderungen können oft nur zuschauen. Doch jedes Kind, ob mit oder ohne Behinderung, sollte im öffentlichen Raum spielen können und ein bedarfsgerechtes Spielangebot in seiner Nachbarschaft haben.“

Oftmals sind es schon die Zugänge und die Wege innerhalb der Spielstätten sowie die Beschaffenheit der Böden, die eine Herausforderung darstellen. In Bad Vilbel sind beispielsweise kaum Leitsysteme oder andere taktile Hilfen vorhanden. Somit sind diese Plätze für Kinder mit Mobilitätseinschränkungen oder Sehbehinderungen eigenständig ohne elterliche Hilfe und Unterstützung nur unter erschwerten Bedingungen nutzbar.

Die GRÜNEN beantragten in der letzten Kultur- und Sozialausschuss Sitzung eine inklusive und barrierefreie Spielplatzgestaltung bei allen zukünftigen Plätzen im Stadtgebiet sicherzustellen.

Darüber hinaus solle die nachträgliche Ausgestaltung und eine diesbezügliche Nachrüstung mindestens eines Spielplatzes pro Stadtteil mit einem inklusiven Spielgeräteangebot gewährleistet werden. Gellner führte aus: „Ein gleichberechtigtes Miteinander von Kindern an diesen Begegnungsstätten -davon profitieren nicht nur die Kleinen und ihre Familien, sondern eine ganze Stadtgesellschaft: Denn inklusive Spielplatzgestaltung stärkt das Empfinden für Gleichberechtigung, wenn Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen innovatives, modernes behindertengerechtes Spielgerät nutzen. Das soziale Miteinander wird trainiert und gefördert.“

Im Rahmen einer sachlichen Diskussion im Ausschuss wurde die Wichtigkeit der Thematik von allen Anwesenden betont und man einigte sich letztendlich auf einen gemeinsamen Antrag. In diesem heißt es, dass die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, bis zum Sommer 2024 über den Zustand und die zukünftige Planung der Bad Vilbeler Spielplätze in Bezug auf inklusive Gestaltung und Barrierefreiheit zu berichten. So wird sich ein stichhaltiges Bild über den Status quo und Bedarf an weiteren Inklusionsmaßnahmen ergeben. Hierbei soll die Checkliste von Aktion Mensch „Aspekte eines inklusiven Spielplatzes“ Berücksichtigung finden. Entsprechend nachgerüstete Spielorte sollten dann im zukünftigen Webseitenauftritt der Stadt eine Kennzeichnung erfahren.